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KTM - Sanierung nur möglich, wenn Pierer finanziellen Beitrag leistet / KSV-Experte Götze: "Wird nicht gehen, wenn Eigentümer keinen Beitrag leistet - "Banken müssen mitgehen" - 20 Prozent der Belegschaft vor Abbau

APA | 29.11.24 | 20:26

Der oberösterreichische Motorradbauer KTM von Stefan Pierer verzeichnet eine milliardenschwere Pleite und will sich sanieren. Damit das gelingt, müssen die Gläubiger einen Sanierungsplan der Firma mit noch 3.600 Mitarbeitern, die kürzlich noch Rekordumsätze meldete, allerdings akzeptieren. "Es wird nicht gehen, ohne dass der Eigentümer seinen Beitrag leistet", sagt KSV-Experte Karl-Heinz Götze zur Frage, was nötig ist, damit der Plan angenommen wird, im APA-Interview.

Noch sehe man erst einen kleinen Ausschnitt aus den Details zur Pleite, sagte der Insolvenzrechtler am Freitagabend. Da Eigentümer Pierer schon von seinem "Lebenswerk" gesprochen habe, das er "retten" wolle, zeigt sich Götze auch positiv, dass die Sanierung gelingen könne und Pierer Geld einschießt. Das würden schlussendlich auch die Banken verlangen, denen die KTM AG 1,3 Mrd. Euro schuldet.

"Die Banken müssen mitgehen. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt", sagte Götze.

Mit 750 Jobs dürften 20 Prozent der Belegschaft abgebaut werden

Am auffälligsten an der Pleite seien die kürzlich noch gemeldeten Rekordumsätze. "Auch die Bilanz 2023 schaut eigentlich schön aus." Aber: "Da muss es eine massive Fehleinschätzung des Marktes gegeben haben - dieser wurde wohl viel zu positiv gesehen und die Warnzeichen zu spät. Ich verstehe das noch nicht ganz", so der Experte des KSV1870 im Gespräch mit der APA. "Da hätte man früher die Produktion drosseln müssen."

750 Mitarbeiter - das sind 20 Prozent der Belegschaft - müssen nun damit rechnen, ihren Job zu verlieren. Trotzdem, so Götze, wolle er nicht nur pessimistisch sein. "Dem Unternehmen und der Marke traue ich es zu, dass sie die Sanierung schaffen können - wenn Mittel vom Eigentümer kommen und er bereit ist, genau zu schauen, wo man handeln muss", so Götze. Er hofft, dass man "das Ruder wieder herumreißen" kann.

phs

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