MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der hoch verschuldete Baywa
Vor allem Auslandsgeschäft soll kleiner werden
Alle vier Geschäftsbereiche Agrar, Baustoffe, Energie und Technik können demnach erhalten bleiben, das Sanierungskonzept sieht jedoch den Verkauf "bestimmter wesentlicher, insbesondere internationaler Beteiligungen" vor.
Außerdem fordern die Gutachter eine "organisatorische Verschlankung" und zahlreiche operative Einsparmaßnahmen. Frisches Geld bringen soll als ein weiterer Baustein die Ausgabe neuer Aktien mit Bezugsrecht für die bisherigen Aktionäre. Die Sanierung soll Ende Dezember 2027 abgeschlossen sein.
Dreistelliger Millionenverlust
Die aus der Genossenschaftsbewegung hervorgegangene Baywa ist der größte deutsche Agrarhändler und für Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung vor allem im Süden und Osten Deutschlands von Bedeutung. Hauptaktionäre sind die Beteiligungsgesellschaften der Volks- und Raiffeisenbanken in Bayern und Österreich. In den ersten neun Monaten summierte sich der Nettoverlust des 101 Jahre alten Traditionsunternehmens auf knapp 641 Millionen Euro. Die Finanzaufsicht Bafin überprüft seit knapp drei Wochen den Jahresüberschluss 2023, weil das Unternehmen möglicherweise seine finanziellen Risiken schönte.
Verschärft wird die Baywa-Krise durch die schwache Weltkonjunktur. In den ersten neun Monaten liefen sowohl das Agrargeschäft als auch die erneuerbaren Energien großenteils schlecht, Zuwächse gab es lediglich im Obst- und Gemüsehandel sowie beim Verkauf von Landmaschinen./cho/DP/mis
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